Dienstag 10. Dezember 2024, 04:05

Die Kapuzinerkresse

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Tags Medizin, Natur

Die Kapuzinerkresse, lateinisch Tropaeolum majus, kann man in vielen Gärten finden. Dabei stammt sie gar nicht von hier, sondern ist aus Südamerika zu uns gekommen, genauer aus Peru. Aus diesem Grund ist sie auch nicht winterhart und man muss sie jedes Jahr neu aussäen. Es ist aber gut möglich, dass sie sich mit ihren Samen selbst aussät, wenn sie schon einmal im Garten gewachsen ist. 

Das Besondere an der Kapuzinerkresse sind die sogenannten Senfölglykoside, die in der ganzen Pflanze vorkommen. Sie sind verantwortlich für den scharfen Geschmack. Allerdings erst wenn wir darauf beißen, sie zerschneiden oder eine Raupe an ihr knabbert. Der Grund dafür ist, dass Senfölglykoside aus zwei Teilen bestehen: dem Senföl und einer Zuckerkette. Solange sie aneinandergebunden sind, sind sie nicht scharf.

Therapeutische Wirkung

Wenn Zellen der Blätter oder der Blüten verletzt werden, wird ein pflanzliches Enzym freigesetzt, das in der intakten Kapuzinerkresse in kleinen Bläschen gespeichert ist. Es spaltet die Senfölglykoside. Dabei werden die Senföle frei, die den scharfen Geschmack ausmachen. Die Senföle haben eine phytotherapeutische Wirkung und werden gerne Phytobiotika genannt, was auf antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe verweist. Man könnte sie auch „Antibiotika“ nennen, was hier bewusst vermieden wird, denn „Anti-Biotika“ bedeutet „gegen das Leben“. Und die Kapuzinerkresse ist definitiv nicht gegen das Leben, sondern hilft uns, mit Keimen gut umgehen zu können.

Anwendung

Die Senföle helfen besonders bei Erkältungskrankheiten und Blasenentzündungen. Auch bei Nasennebenhöhlenentzündungen kommen sie zum Einsatz. Zudem enthalten sie eine nicht zu unterschätzende Portion Vitamin C, was gut fürs Immunsystem ist. Das ist gerade im Winter wichtig. Da die Kapuzinerkresse nicht winterhart ist und in der getrockneten Pflanze sich kaum mehr Senfölglykoside befinden, ist die Kapuzinerkresse eher etwas für die Sommerzeit. Dann kann man sie beispielsweise frisch auf dem Brot oder im Salat verzehren. Nicht sinnvoll ist es dagegen, einen Tee daraus zu kochen, weil die Hitze den gesundheitsfördernden Stoffen schadet. Für den Winter empfiehlt es sich, eine Tinktur herzustellen. Gute Fertigpräparate gibt es auch in der Apotheke zu kaufen.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Wenn die Kapuzinerkresse verblüht ist, bildet sie runzlige, kugelige Samen, die man ernten und in eine Essig-Salz-Lake einlegen kann. Das ergibt einen leckeren und gesunden Kapernersatz. Die Kapuzinerkresse hat vor einiger Zeit auch Eingang in die medizinischen Leitlinien gefunden. Das heißt, dass empfohlen wird, Patienten bei einer Erkältung oder unproblematischen Blasenentzündung an erster Stelle die Kapuzinerkresse zu verschreiben und nicht ein schulmedizinisches Antibiotikum.

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