Mittwoch 11. Dezember 2024, 04:05

Der Sanddorn

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Tags Medizin, Natur

Der Sanddorn, botanischer Name Hippophae rhamnoides, ist kein Kraut, sondern ein kleiner Strauch. Besonders häufig findet man ihn an der Küste – vor allem an der Ostsee, aber auch an der Nordsee –, weil er gut mit sandigem Boden und salziger Luft zurechtkommt. 

Für Gartenfreunde ist wichtig zu wissen: Wer sich den Sanddorn in den eigenen Garten holt, wird ihn nie wieder los. Denn die Pflanze bildet viele unterirdische Triebe und kommt überall mit neuen Spitzen heraus. Sie kann sich sogar bis zum Nachbargrundstück, zum Gehweg oder zur Straße hin ausdehnen. Sollte sie den Asphalt durchbrechen, könnte es richtig teuer werden. Daher sollte man im heimischen Garten ausreichend Platz mit Abstand zur Gartengrenze für sie zur Verfügung haben.

Therapeutische Wirkung

Die orangefarbenen Beeren, die Früchte des Sanddorns, sind reich an vielen wertvollen Inhaltsstoffen. Allerdings ist die Ernte nicht ganz einfach, weil der Sanddornstrauch – wie der Name sagt – sehr dornig ist. Doch es lohnt sich: Die Beeren enthalten neben reichlich Vitamin C auch die kompletten B-Vitamine. Darüber hinaus ist der Sanddorn eine Quelle für Vitamin E und für den orangen Farbstoff Carotinoid – eine Vorstufe des Vitamin A, das gut für die Augen ist. Außerdem enthält der Sanddorn ein fettes Öl mit einem hohen Anteil wertvoller ungesättigter Fettsäuren.

Anwendung

Eingesetzt wird meistens der Saft aus den orangefarbenen Beeren, erhältlich in Apotheken und Drogerien. Gerade im Winter ist er wegen seiner vielen Vitamine zur Stärkung des Immunsystems zu empfehlen. Sanddornsaft dient zur Vorbeugung, wirkt aber auch, wenn man bereits eine Erkältung hat. Und selbst bei einer langwierigen Grippe, von der man sich noch nicht ganz erholt hat, lohnt es sich, den Saft einzunehmen. Auch in Verbindung mit Joghurt, Müsli oder Quark schmeckt der Sanddornsaft gut. Man kann damit auch eine Salatsauce verfeinern – zum Beispiel für Feldsalat. Die Sauce verfärbt sich dann allerdings etwas orange. 

Wie Oliven können auch Sanddornbeeren zur Ölgewinnung gepresst werden. Aus dem Fruchtfleisch entsteht ein Öl von intensiver oranger Farbe, das Sanddornfruchtfleischöl genannt wird. Es eignet sich hervorragend zur Förderung der Wundheilung – sei es bei schlecht heilenden oder geschwürigen Wunden, sei es bei offenen Beinen oder einem Diabetikerfuß. Sanddornöl kann sogar bei einer nicht heilenden Magenschleimhautentzündung helfen. Und als einziges fettes Öl darf man es direkt auf offene Wunden der Haut sowie der Schleimhäute im Mund und in der Speiseröhre geben. Das Öl enthält eine seltene ungesättigte Fettsäure, eine Omega-7-Fettsäure oder auch Palmitoleinsäure genannt, die in der äußersten Hautschicht von Natur aus vorkommt. Deswegen eignet sich das Öl, eingearbeitet in Salben und Cremes, besonders gut zur Pflege der Haut. Allerdings ist auch hier auf die orange Farbe des Öls zu achten. Flecken auf Kleidern können mit nichts mehr entfernt werden.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Wie werden diese kleinen Beeren geerntet, wie von diesem dornigen Strauch gezupft? Man kann sich vorstellen, dass die Ernte eine mühselige Arbeit ist. An der Ostsee hat man daher ein eigenes Verfahren entwickelt: Die Pflücker tragen feste Handschuhe aus dickem Leder und melken die Äste quasi ab, indem sie einen Eimer unter die Zweige stellen. Dann wird von der Mitte her zum Zweigende alles abgemolken, also abgedrückt, und der Saft sowie die aufgeplatzten Beeren fallen in den Eimer. Ein anderes naturschonendes Verfahren wie das Pflücken der einzelnen Früchte wäre zeitlich kaum machbar – und auch nicht bezahlbar.

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