Samstag 14. Dezember 2024, 04:05

Der Salbei

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Tags Medizin, Natur

Der Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler und wird als Heil- und Küchenpflanze verwendet. Sein botanischer Name ist Salvia officinalis. Salvia kommt von „salvus“ und bedeutet „gesund sein“, officinalis weist auf eine Apothekenpflanze hin. Schon im 14. Jahrhundert hat die Ärzteschule in Salerno den Spruch geprägt: Warum soll der Mensch sterben, wenn Salbei in seinem Garten wächst?

Therapeutische Wirkung

In der Phytotherapie werden die Salbeiblätter verwendet, die ätherisches Öl und Gerbstoffe enthalten. Die Gerbstoffe wirken austrocknend, blutstillend, zusammenziehend, keimhemmend und machen leicht schmerzunempfindlich. Man verwendet Salbei vor allem im Mundbereich, bei Zahnfleischentzündungen, Verletzungen oder Aphten, das sind kleine Geschwüre in der Mundschleimhaut. Salbei wirkt auch oft gut bei Halsschmerzen und Verdauungsstörungen. Und Frauen hilft er beim Abstillen und bei Hitzewallungen in den Wechseljahren.

Anwendung

Bei Beschwerden im Mund bereitet man aus den Salbeiblättern einen Tee, mit dem man den Mund spült oder gurgelt. Das Gurgeln ist auch eine Anwendungsmöglichkeit bei Halsschmerzen, danach kann man den Tee einfach schlucken. Bei Hitzewallungen oder starkem Schwitzen in den Wechseljahren hilft Waschen mit abgekühltem Salbeitee. Zum Abstillen wird Salbeitee wegen der austrocknenden Wirkung getrunken. Ein alkoholischer Auszug ist weniger zu empfehlen. Darin ist mehr ätherisches Öl gelöst als im Tee. Ein Bestandteil des ätherischen Öls ist Thujon, das in starker Konzentration ein Nervengift darstellt und bei Überdosierung Krämpfe, Herzrasen und bei empfindlichen Menschen auch einen Epilepsieanfall auslösen kann. Daher sollte man die Herstellung und Anwendung einer Salbeitinktur fachkundigen Händen überlassen. Mit Tee und Gewürzen ist man aber auf der sicheren Seite. Man könnte auch den üblichen, gewöhnlichen Salbei durch den sogenannten dreilappigen Salbei ersetzen, der kein Thujon enthält. Man erkennt ihn daran, dass er am Blattgrund, dort, wo beim Blatt der Stiel ansetzt, links und rechts jeweils noch ein kleines Blättchen bildet, die wie zwei Öhrchen aussehen.

Neben seiner Verwendung als schmackhaftes Küchengewürz ist der Salbei auch eine altbewährte Räucherpflanze. Getrockneten Salbei kann man auf Räucherkohle in einem Räuchergefäß oder auf einem Räucherstövchen verräuchern. Der sehr aromatische, aber auch sehr klare Duft wird häufig genutzt, um schlechte Gerüche – oder im übertragenen Sinn böse Geister, negative Energien – aus dem Haus zu vertreiben.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Da die Salbeiblätter aufgrund der Gerbstoffe eine austrocknende Wirkung haben, sind sie nicht für jede Art von Halsschmerz geeignet. Bei trockenem und gerötetem Hals, wenn das Schlucken so richtig schmerzt, verschlimmert der Salbei durch seine austrocknenden Gerbstoffe die Beschwerden. Bestens hingegen hilft er bei Halsschmerzen, bei denen der Hals nicht so trocken ist.

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