Samstag 21. Dezember 2024, 04:05

Das Johanniskraut

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Tags Medizin, Natur

Zur Wintersonnenwende geht es um das Johanniskraut, lateinisch Hypericum perforatum, eine Pflanze, die Licht sammelt und speichert. Sie hat ihren Namen von Johannes dem Täufer und blüht zur Sommersonnenwende am Johannistag, dem 24. Juni. Es heißt, man solle sie möglichst an diesem Tag ernten, weil sie dann in voller Blüte am meisten Licht aufnehmen kann. Zur Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag des Jahres, fehlt uns Licht. Hier kann das Johanniskraut helfen.

Therapeutische Wirkung

Das Johanniskraut enthält neben Flavonoiden und ätherischem Öl zwei wichtige Stoffe, die im Adventskalender noch nicht zur Sprache kamen: Hyperforin und Hypericin. Sie sind verantwortlich für die antidepressive Wirkung der Pflanze – und zwar in Kombination mit den Flavonoiden. Man hat zwar versucht, herauszufinden, welcher Inhaltsstoff denn für die antidepressive Wirkung verantwortlich sei, hat die Inhaltsstoffe einzeln isoliert und hochkonzentriert – aber jedes Mal war die Wirkung verschwunden. Deshalb gilt heute die Gesamtheit aller Wirkstoffe, der sogenannte Gesamtextrakt, als wirksam bei Traurigkeit, Melancholie, Kummer bis hin zu depressiven Verstimmungen.

Anwendung

Man verwendet vom Johanniskraut die ganze Pflanze, die zum Zeitpunkt ihrer vollen Blüte geerntet wird. Eingesetzt wird sie nicht nur bei depressiven Verstimmungen, sondern auch bei Angstzuständen, nervöser Unruhe oder Erschöpfung. Sie bringt Licht in dunkle Zeiten.

Da die Wirkstoffe nicht wasserlöslich sind, ist das Trinken von Johanniskraut in einem Tee nicht so wirksam. Besser ist die Verwendung einer Tinktur. Zu empfehlen sind auch die hochdosierten Johanniskraut-Fertigpräparate, die in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind.

Bekannt und beliebt ist auch das sogenannte Rotöl, ein Ölauszug aus Johanniskraut. Dazu verwendet man meistens Olivenöl, in das man frisches Johanniskraut einlegt und zwei bis drei Wochen ausziehen lässt. Das leicht rötlich gefärbte Öl ist hervorragend geeignet bei Hautentzündungen, kann aber auch bei Nervenschmerzen wie Hexenschuss oder Ischias verwendet werden.

Wichtig zu wissen: Johanniskraut sollte innerlich nicht gleichzeitig mit Antidepressiva aus der Schulmedizin eingesetzt werden, weil es die Wirkung der Medikamente beeinflussen kann. Das gilt auch für Fertigpräparate aus Johanniskraut. Das Rotöl hingegen ist unbedenklich.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Seine stimmungsaufhellenden und harmonisierenden Eigenschaften zeigt uns das Johanniskraut auch in seinen Blüten. Sie sehen aus wie kleine gelbe Windrädchen. Und aufgrund der Form ihrer Blütenblätter hat man fast den Eindruck, dass sie sich tatsächlich drehen. Dabei gibt es erstaunlicherweise Blüten an derselben Pflanze, die sich nach rechts, und Blüten, die sich nach links zu drehen scheinen. Linksdrehende und rechtsdrehende Blüten heben sich in ihrer „Bewegung“ gegenseitig auf, führen also zum Stillstand. Und dieser Halt in der Bewegung ist ein Ausdruck von innerer Ruhe und Harmonie.

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