Mittwoch 4. Dezember 2024, 04:05

Die Kamille

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Tags Medizin, Natur

Die Kamille kennen wir alle, sie ist eine der bekanntesten und ältesten Heilpflanzen unseres Kulturkreises. In ihrem botanischen Namen Matricaria recutita oder auch Matricaria chamomilla findet man bereits viele Informationen über sie. In „Matricaria“ stecken zwei Wörter: „Mater“ bedeutet Mutter, und „Matrix“ heißt übersetzt Gebärmutter. Schneidet man das gelbe Innere des Blütenköpfchens auf, findet man einen Hohlraum, der einer Gebärmutter ähnelt. Er trägt die Signatur einer Höhle oder eines schützenden Nests. Hier kann man sich zurückziehen und einen Ruheort finden. 

Die Kamille gehört zur Familie der Korbblütler, einer besonderen Familie, denn was wie eine Einzelblüte aussieht, besteht aus einem ganzen Korb voller Blüten. Sie erinnern ein wenig an Gänseblümchen. Innen findet man die gelben Röhren- und außen die weißen Zungenblüten.

Therapeutische Wirkung

Die Kamille weist vielfältige Wirkstoffe auf. Sie enthält zum Beispiel ätherisches Öl. Steckt man die Nase in frische oder getrocknete Kamillenblüten, verspürt man einen warmen, aromatischen Duft. Ein wesentlicher Bestandteil dieses ätherischen Öls ist Bisabolol, einer der stärksten entzündungshemmenden Wirkstoffe, die die Pflanzenwelt zu bieten hat. Die Kamille enthält zudem etwas Bitterstoffe, die die Verdauung fördern, außerdem Schleimstoffe, die Reizungen an Schleimhäuten lindern, sowie entzündungshemmende Flavonoide. 

Anwendung

Die Kamille ist ein echter Tausendsassa. Sie hilft sehr gut bei akuten Magenschmerzen, Verdauungsproblemen oder auch Menstruationskrämpfen. Man kann sie sogar bei chronischen, säurebedingten Magenbeschwerden einsetzen, auch bei Sodbrennen, bei in die Speiseröhre zurücklaufender Magensäure und einer sich anbahnenden Magenschleimhautentzündung.

Eine besondere Anwendungsmöglichkeit ist die Rollkur. Man bereitet sich einen stark gebrauten Kamillentee zu, trinkt morgens nüchtern zwei Tassen davon und legt sich für ein paar Minuten auf den Rücken. Danach dreht man sich auf die linke Seite, wartet erneut zwei bis drei Minuten, rollt sich auf den Bauch, wartet wieder ein paar Minuten, und am Schluss dreht man sich auf die rechte Seite. Man rollt also einmal um die eigene Achse. So hat der Tee die Möglichkeit, die Magenschleimhaut komplett auszukleiden. Hier ist es wichtig, mit der linken Körperseite zu beginnen. Würde man mit der rechten anfangen, würde der Tee gleich vom Magen in den Darm abfließen, da sich auf der rechten Seite der Magenausgang befindet.

Die ätherischen Öle werden auch in Präparaten verwendet, die man in Apotheken, Drogerien und in der Naturkosmetik findet. Sie werden als Salben und Cremes bei Hautentzündungen eingesetzt. Zur Wundbehandlung und bei Zahnfleischentzündung verwendet man jedoch keine Salbe, sondern alkoholische Tropfen, die mit Wasser verdünnt werden. Kamillentee ist auch ein altbewährtes Mittel, wenn kleine Kinder zahnen.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Wenn man die Kamille destilliert, um daraus das ätherische Öl zu gewinnen, erhält man aus den gelb-weißen Köpfchen ein blaues Öl. Wie ist das möglich? Die Bitterstoffe der Kamille wandeln sich durch die Behandlung mit heißem Wasserdampf in einen blauen Farbstoff um, in das sogenannte Chamazulen, das eine stark entzündungshemmende Wirkung hat. Die Farbe Blau steht für Ruhe, Kühlung und ist damit auch ein Zeichen für seine Wirkung auf entzündetes Gewebe.

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