Montag 9. Dezember 2024, 04:05

Der Beinwell

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Tags Medizin, Natur

Der Name Beinwell, lateinisch Symphytum officinale, verweist auf das altdeutsche Wort „Bein“ als Bezeichnung für Knochen beziehungsweise die Gebeine. Beinwell, im Volksmund und in der Schweiz auch Wallwurz genannt, ist eine Heilpflanze, die ihre Wirkung bis auf die Knochen entfaltet. Der Namensbestandteil well/wall steht für das Zusammenwachsen im Heilungsprozess: Ein beschädigter oder gebrochener Knochen heilt, wächst wieder zusammen.

Therapeutische Wirkung

Beinwell wird ausschließlich äußerlich angewendet. Phytotherapeutisch genutzt werden die Wurzel und die Blätter. Die Inhaltsstoffe sind ausgesprochen vielfältig: Beinwell enthält unter anderem Schleimstoffe, Saponine, Cholin und Allantoin. Holt man die Wurzel frisch aus der Erde, wird der Schleimstoffgehalt unmittelbar in Form von Sekret sichtbar. Aus der klein geschnittenen Wurzel lässt sich eine Kompresse herstellen oder auch ein Tee für Umschläge zubereiten. Möglich sind auch alkoholische Auszüge, gebräuchlicher sind allerdings Ölauszüge. Unter den zahlreichen Inhaltsstoffen finden sich auch Pyrrolizidinalkaloide. Diese können bei Einnahme die Leber schädigen, weshalb Beinwell nicht innerlich angewendet werden sollte. Auf intakter Haut aufgetragen, gibt es aber keine Probleme, da Pyrrolizidinalkaloide die Haut nicht durchdringen.

Anwendung

Beinwellprodukte helfen nicht nur bei Knochenbrüchen, sondern auch bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen oder blauen Flecken. Besonders gut wirkt eine Salbe aus einem Ölauszug, die man einfach selbst herstellen kann und immer im Haus haben sollte: Man legt die Wurzelstücke in Olivenöl ein, lässt sie dann eine Stunde lang bei 60 Grad ausziehen. Danach seiht man das Öl ab und gibt in dieses schließlich Bienenwachs (ein Zehntel der Ölmenge). Das Bienenwachs im Ölauszug aufschmelzen, von der Heizquelle nehmen, kaltrühren und in einen Salbentopf abfüllen. Wer die Salbe nicht selbst herstellen möchte oder kann, findet entsprechende Fertigpräparate auch in Apotheken und Drogerien.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Der Beinwell entwickelt schöne kleine und glockenartige blaue Blüten. Sobald sich aber eine Hummel oder eine Biene den Nektar aus der Blüte geholt hat, verändert sich die Farbe von Blau zu Rosa. Daher sieht man an einer Pflanze oft beide Blütenfarben. So wissen später ankommende Bienen und Hummeln, dass bei rosa Blüten nichts mehr zu holen ist, und sparen sich die Mühe, sie anzufliegen.

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