Montag 16. Dezember 2024, 04:05

Die Ringelblume

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Tags Medizin, Handwerk, Natur

Die Ringelblume gehört auch zur Familie der Korbblütler. Sie heißt auf lateinisch Calendula, abgeleitet von „calendae“, dem ersten Tag eines Monats, weil die gelben und orangen Blüten monatelang blühen. Und dies noch als Tipp: Je mehr man sie erntet, umso mehr blühen sie. Ringelblume heißt sie wegen ihrer ringelförmig gekrümmten Früchte.

Therapeutische Wirkung

Oft wird nicht der ganze Blütenkopf verwendet, sondern nur die ausgezupften Zungenblüten, die wie bei anderen Korbblütlern im Blütenkörbchen angeordnet sind. Dieses Vorgehen ist jedoch nicht empfehlenswert, da die verschiedenen Blütenteile unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen aufweisen: Die äußeren Blüten, die Zungenblüten, enthalten sehr viele Flavonoide, die entzündungshemmend und antioxidativ wirken. Die inneren Blüten, die Röhrenblüten, enthalten ätherisches Öl, das ebenfalls bei Entzündungen hilft. In der ganzen Blüte finden wir reizlindernde Schleimstoffe und orange Farbstoffe, die man von der Karotte kennt, die Carotinoide. Unser Körper wandelt sie in Vitamin A um.

Anwendung

In der Phytotherapie gehört die Ringelblume zu den großen Wundheilpflanzen. Wenn man sich verbrennt, wenn man sich schneidet oder wenn sich ein Kind die Knie aufschlägt – also für sämtliche Alltagswunden –, ist die Ringelblume die richtige Wahl. Sie ist aber nicht nur für äußerliche Wunden, sondern auch für die Schleimhäute gut geeignet. Bei Mundschleimhaut- oder Zahnfleischentzündung hilft das Gurgeln mit einem Calendula-Tee. Abgekühlt kann man den Tee für Umschläge verwenden. Diese helfen, wenn Menschen durch langes Liegen eine wunde Haut (Wundliegen) bekommen. Für einen desinfizierenden Effekt kann man auch einen alkoholischen Auszug, also eine Tinktur, herstellen. Sie wird für die Wundbehandlung mit etwas Wasser verdünnt. Erwachsene können die Tinktur auch unverdünnt anwenden. Kinder mögen das nicht, weil der Alkohol in der Wunde brennt. 

Das bekannteste Ringelblumenrezept ist wahrscheinlich die Ringelblumensalbe. Dazu werden frische oder getrocknete Ringelblumen in ein fettes Öl wie zum Beispiel Olivenöl eingelegt und ein, zwei Wochen darin ausgezogen. Danach werden sie abgeseiht. Das Öl wird mit etwas Bienenwachs nochmals erhitzt und kaltgerührt. So entsteht eine sehr wirksame Wundsalbe. Wem die Zeit dazu fehlt, der findet in Apotheke oder Drogerie eine große Zahl von Fertigpräparaten. Die Ringelblume verursacht – anders als viele andere Korbblütler – selten Allergien.

Das kleine Geheimnis zum Schluss

Früher hat man die Ringelblume dazu genutzt, Butter oder auch Käse gelb zu färben. Das galt als Qualitätsmerkmal. Heute nutzen Wollliebhaber und Wollverarbeiter die Ringelblume dazu, Wolle oder Stoff zu färben, da ihre Farbe nahezu lichtecht ist.

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